dunkler Nebel

Meist über Nacht kommt er.
Woher weiß nur der Wind,
weiß nur die Stille,
nur die tiefe Dunkelheit.

Wenn er kommt
ist er zunächst nicht aufdringlich,
nicht dominierend.
Er legt sich ganz leicht über die Felder,
bedeckt die kleinen Bäche, die Seen
und die Wipfel der höchsten Bäume.
Doch wenn er da ist,
wenn er seine Präsenz zeigt,
ist er drückend, mächtig, gefühlt übermächtig.
Man sieht kein Ende, keinen Anfang.

Er ist überall,
nimmt einem jegliche Orientierung,
jegliche Richtung und Ziel.
Man orientiert sich an bekannten Dingen,
die man in dieser großen Undurchsichtigkeit findet,
hält sich an diesen fest.
Ähnlich ist es mit den Krankheiten der heutigen Zeit.
Sie sind wie der Nebel.

Doch man darf sich nicht komplett von ihnen einnehmen lassen,
nicht im Nebel der Krankheit verharren,
sondern man muss an die Sonne über dem Nebel denken.
Man muss dieser Hoffnung
mehr Kraft und mehr Aufmerksamkeit geben,
dann sieht man sie, die Sonne,
die Hoffnung und damit auch
das Ende dieses Dramas.

 

Gesang = Kunst